Reiserecht: Diese Entschädigungen warten auf Flugreisende

Reiserecht: Diese Entschädigungen warten auf Flugreisende

Reiserecht: Diese Entschädigungen warten auf Flugreisende

Reisen kann aufregend sein, doch Verspätungen und Stornierungen sind oft unvermeidliche Stolpersteine. Viele Reisende sind sich ihrer Rechte in solchen Fällen nicht bewusst und lassen mögliche Entschädigungen ungenutzt. Dieser Artikel klärt auf und gibt praktische Tipps zum schnellen Handeln.

Das steht Fluggästen per Gesetz zu

Trotz des weit verbreiteten Missverständnisses, dass gegen mächtige Fluggesellschaften kaum etwas auszurichten sei, bestehen für Passagiere tatsächlich klare Rechtsansprüche bei Flugverspätungen oder Stornierungen. Erfahrungen mit Airhelp zeigen, dass Schnelligkeit und organisiertes Vorgehen eine wichtige Rolle spielen, um das eigene Recht durchzusetzen.

Einzelfallentscheidungen bei Entschädigungen

Die Höhe der fälligen Entschädigung hängt vom Einzelfall ab. Werden Passagiere weniger als 14 Tage vor dem Abflug über einen Flugausfall informiert und erfüllt der Ersatzflug nicht die gleichen Bedingungen, steht ihnen eine Entschädigung von bis zu 600 Euro zu. Bei einer Flugverspätung, durch die das Ziel mehr als drei Stunden später als geplant erreicht wird, kann die Entschädigung ebenfalls bis zu 600 Euro betragen.

Wenn die Beförderung aufgrund einer Überbuchung verweigert wird, entsteht ein Anspruch auf Entschädigung von ebenfalls bis zu 600 Euro. Ähnlich verhält es sich, wenn unverschuldet ein Anschlussflug verpasst wird und dies eine Verspätung von mehr als drei Stunden am Zielort zur Folge hat; hier variiert die Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro. Zudem sind bei erheblichen Flugumbuchungen, über die weniger als 14 Tage vor dem geplanten Abflug informiert wird und bestimmte Bedingungen erfüllt sind, bis zu 600 Euro Schadensersatz möglich.

Keine Entschädigungen bei außergewöhnlichen Umständen

Fluggesellschaften sind nicht immer zur Zahlung von Entschädigungen verpflichtet. Dies gilt insbesondere, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die außerhalb ihrer Kontrolle stehen. Solche Ereignisse befreien die Airline von der Schadensersatzpflicht, da angenommen wird, dass sie das Problem nicht zu verantworten hat.

Wetterbedingungen wie schwere Unwetter können den Flugverkehr erheblich beeinträchtigen. In solchen Fällen kann die Sicherheit der Passagiere und Besatzung nicht gewährleistet werden, was oft zu Verspätungen oder Annullierungen führt. Ebenso können Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche den Luftraum unsicher machen, was ebenfalls zu erheblichen Störungen im Flugplan führt.

Politische Unruhen oder Streiks, die nicht direkt das Personal der Fluggesellschaft betreffen, sind weitere Beispiele für außergewöhnliche Umstände. Diese können den Betrieb an Flughäfen stören oder die Sicherheit auf bestimmten Routen gefährden, ohne dass die Airline darauf Einfluss hat.

Technische Probleme an Bord oder Schwierigkeiten bei der Abfertigung, die unvorhersehbar sind und sofortiges Handeln erfordern, fallen ebenfalls unter diese Kategorie. In all diesen Fällen ist die Airline von der Pflicht zur Entschädigung befreit, da die Sicherheit und das Wohl der Passagiere Vorrang haben müssen.

Bestens vorbereitet: Diese Belege und Daten sind wichtig

Es ist entscheidend, dass betroffene Fluggäste systematisch vorgehen, um ihre Ansprüche bei Flugverspätungen oder Stornierungen durchzusetzen. Das Sammeln aller relevanten Belege bildet die Grundlage für jede Forderung. Zu diesen Belegen zählen nicht nur die offensichtlichen Dokumente wie Bordkarten und Buchungsbestätigungen, sondern auch jegliche Kommunikation mit der Fluggesellschaft, die die Verspätung oder Stornierung betreffen. Zeugenaussagen und Fotos vom Fluganzeigebrett mit den Verspätungsdetails oder von einer überfüllten Wartehalle können zusätzliche Beweise liefern, die den Sachverhalt klar dokumentieren.

Jede Unwirksamkeit dokumentieren

Für die Dokumentation ist es hilfreich, ein genaues Protokoll aller Ereignisse zu führen. Notieren sollte man sich Zeitpunkte von Ankündigungen, erhaltene Informationen vom Personal und jede Form von Unannehmlichkeiten, die erlebt wurden. Diese Informationen sind besonders wertvoll, wenn es darum geht, den Fall bei einer Beschwerde genau darzulegen.

Die Nutzung von Online-Entschädigungsrechnern erleichtert die Einschätzung möglicher Ansprüche erheblich. Diese Tools benötigen spezifische Angaben zu Flugnummer, Verspätungsdauer und Flugstrecke, um die Höhe der potenziellen Entschädigung zu berechnen. Solche Rechner sind besonders nützlich, um eine fundierte Grundlage für Verhandlungen mit der Fluggesellschaft zu haben.